
Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?
Heute möchte ich hier etwas mehr über Nathalie, Nathalie erzählen. So manches habt ihr schon über mich gelesen oder auch von mir gesehen und gehört. Hier und auf den sozialen Medien. Aber wer ist die private Nathalie?
Ein Einblick.
Wer bin ich, neben dem Teil, der Coacht und Achtsamkeit lehrt?
Ihr kennt das sicher, mal sind wir Schülerin, Lehrerin, Kollegin, mal Mutter oder auch Tochter und manchmal auch einfach nur Frau. In meinem Fall ganz einfach Nathalie.
Oder doch nicht ganz so einfach?
All diese Rollen haben verschiedene Vorlieben, verschiedene Autopiloten, verschiedene Werte. Manchmal eine ganz eigene Welt. Es ist immer wieder spannend, zu sehen, wer da gerade am Ruder ist.
Mich als Achtsamkeitslehrerin oder als traumasensible Coach, haben manche von euch schon getroffen. Zusätzlich bin ich beim Arbeitsamt angestellt. Dort bin ich Kollegin und kümmere mich um Anträge für das Arbeitslosengeld.
Ich bin auch Mutter von vier Kindern, Ehefrau und Rudelführerin für unseren Hund Baloo. Manche kennen ihn vielleicht schon, er macht es sich des Öfteren auf meinem Meditationskissen bequem. Mein Schweinehund.
Unternehmerin, Selbstständige und Freundin, bin ich auch.
Außerdem gibt es da unzählige Sachen, für die ich mich interessiere und die ich gerne mag.
Einer davon widme ich mich hier, und zwar könnte man das übergeordnet als Kreativität bezeichnen.
Ich habe etwas gebraucht, meine Kreativität für mich zu entdecken, oft war sie zu geschippt von To-do
und wenig erfüllender Arbeit. Heute macht es mir sehr viel Freude, diesen Teil von mir hier auszuleben. Schöne Posts, meine Homepage und dieses Blog, optisch anspruchsvoll zu gestalten und dann mit Wörtern füllen. Mein Anliegen ist es euch ein wenig teilhaben zu lassen an dem, was mir wichtig ist, Dinge, die mich interessieren, sowohl als Frau, als auch als Mutter und als Partnerin als Freundin und
als Begleiterin. Und da kommt schon eine Menge zusammen. Wenn ich etwas die letzten Jahre über mich gelernt habe, dann dass ich mich für sehr vieles interessiere. Man sagt immer, man kann nicht alles machen, auf Luxemburgisch sagt man auch:
„Mat engem Arsch op zwou Hochzeiten danzen“
Ich habe für mich gelernt, dass das sehr wohl geht, und so versuche ich eine Balance herzustellen zwischen all diesen Nathalies. Oft gelingt mir das hervorragend, manchmal bin ich müde, und bemerke, dass ich zu viel gemacht habe und manchmal ist auch das eine mehr im Vordergrund als das andere, zum Beispiel in den Ferien. Da hat oft die Mama in mir das Steuer in der Hand. Manchmal zum Leidwesen anderer Teile oder auch meines Mannes.
Meine vier Kinder machen mich stolz und schenken mir sehr viel Liebe. Sie halten mir aber auch den Spiegel vor. Seid sie da sind, habe ich sehr viel über mich gelernt, sie sind Teil der Kraft, die mich angetrieben hat, nach mir zu schauen. Alte Beziehungsmuster in Farge zu stellen, nicht in das krasse Gegenteil dessen zu verfallen, was ich gelernt habe. Ich bin sehr dankbar für jeden Moment mit ihnen.
Als Tochter habe ich mich vor einiger Zeit von meinen Eltern getrennt, weil mir der Kontakt mit ihnen nicht gutgetan hat. Um zu heilen, benötigte ich Abstand, es hat sehr lange gedauert, um mich aus diesen Erfahrungen und Prägungen zu lösen.
Es hat meinem Weg markiert und es ist ein sehr langer Prozess, wenn ich so zurückschaue. Ein Wert, der mich immer auf diesem Weg begleitet hat, war, das Streben nach Licht, mich nie der Dunkelheit, dem Leid ergeben. Das ist auch ein wenig das Motto meines Lebens.
Es ist nie zu spät!
Wir haben das Recht, glücklich zu sein.
So kommen wir zu Sébastien, meinem zweiten Mann, ein richtig lieber. Er hat mich mit meinen drei Kindern ins Herz geschlossen, was ich weiterhin nicht selbstverständlich finde. Ich bin dankbar, ein solch großes Herz an meiner Seite zu haben. Er macht mich glücklich. Was ich außerdem sehr an ihm schätze ist, dass er diese Großherzigkeit nicht auf uns beschränkt, er lässt sie vielen zukommen, als Freund, Sohn, Feuerwehrmann, Kollege und unserer kleinen Lou, unsere gemeinsame Tochter. Unser Leben mit Lou ist manchmal eine große Herausforderung, aber vor allem ganz viel Liebe. Lou hat uns sehr zusammenwachsen lassen und wir haben in einer ausgesprochen schweren Zeit gelernt, dass wir absolut auf uns zählen können. Das verbindet uns sehr. Ich empfinde ihn als eine große Unterstützung in allem, was ich tue. Und ich hoffe, er empfindet das ähnlich.
Wie schreibt Charlie Chaplin so schön in seinem Gedicht, „Als ich mich selbst zu lieben begann“:
„Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich:
DAS IST DAS LEBEN.“
Eine große Liebe verbindet mich mit der Natur, ich bin sehr gerne in der Natur, sie reguliert mich immer wieder, wirkt ausgleichend und schenkt mir Frieden und auch Energie. Ich habe festgestellt, dass egal zu welcher Jahreszeit, es mir immer guttut hinauszukommen, und auch wenn ich manchmal einen riesigen Schweinehund hinter mir herziehe, dauert es nicht lange und ich bin dankbar draußen zu sein. Meistens, manchmal habe ich auch einfach nur Lust mich in meinem Bett zu verkriechen und mir die Decke über den Kopf zu ziehen. Kommt auch mal vor. Das kennt ihr sicher auch.
Ich sehe mich als Teil der Natur, uns alle. Bemühe mich, diese Verbundenheit immer wieder bewusst einzuladen, beim Spaziergang, angelehnt an meinem Baum, im Dialog mit mir, mit ihm, wenn ich in der Erde wühle oder Tiere beobachte.
Wir sind nicht abgespalten und so versuche ich der Natur immer mehr Raum in meiner Wahrnehmung zu geben. Kleine Momente der Präsenz, immer wieder. In so mach verrückter Aktion, rette ich auch des Öfteren das eine oder andere Tier. Eine Maus, die die Katze als Geschenk gebracht hat, eine Riesenlibelle, Vögel oder einen Frosch, der nicht mehr aus dem Eimer kommt. Aber vor allem Regenwürmer gilt meine Zuneigung, denen ich, wenn die Straßen trocknen, über die Straße helfe. Wer weiß, vielleicht gibt es auch so etwas wie ein Regenwurm-Karma. Letztens hatte sich bei der Gartenarbeit einer in meine Jeans verkrochen, plötzlich war das so etwas Kaltes an meinem Bein, ich habe mich ganz schön erschrocken, als ich mir das Tier aus dem Hosenbein zog. Vielleicht hat er gespürt, dass ich es gut mit ihm meine.

Ein wenig verrückt bin ich eben auch.
Ich bemühe mich, mich in der Natur mit dem Schönen zu verbinden, denn das, was wir schätzen, uns vertraut machen, was wir lieben, das schützen wir. Wir können Naturschutz leben, indem wir Verbote aufstellen oder uns einschränken. Wir können aber auch unsere Herzen öffnen, für all das Schöne, den Reichtum, den Frieden, den die Natur uns bietet. Uns einzuschränken gehört sicher auch dazu, vielleicht fällt es uns leichter, es so zu betrachten, dass wir, das, was uns am Herzen liegt, schützen wollen. Jeder für sich, kleine Schritte, ein bisschen Liebe, große Wirkung.
Ein ganz anderer Aspekt ist, dass ich gerne lese, in anderen Worten ich liebe schöne Wörter, schöne Formulierungen, Geschichten. Und ich schreibe gerne. Ich weiß nicht, ob ich gut darin bin. Da ist dieser Anspruch, mein Ego, das mich kitzelt. Trotzdem versuche ich mir immer wieder bewusst zu machen, dass ich die Freude in den Vordergrund stelle, wenn ich schreibe und schöne Dinge mit euch teile.
Sollte jemand etwas nicht klar finden oder auch einen anderen Blickwinkel teilen wollen, immer gerne? Für mich ist immer ganz klar, was ich so mitteile, für andere ist das nicht immer so, habe ich bemerkt. Der Austausch mit euch ist mir wichtig, schreibt mir gerne, einen Kommentar, eine E-Mail. Immer geht es mir auch um Verbundenheit mit mir, meinem Körper, als Lehrerin, als Mutter und auch hier. Für mich ist Verbundenheit die Grundlage für Glück und ein gutes Leben.
Ja, was mag ich sonst noch gerne?
Ich höre auch gerne Musik, wobei ich immer etwas scheu bin, meinen Musikgeschmack zu teilen, das ist solch eine Prägung von mir. Aber auch da versuche ich etwas aus meiner Komfortzone zu kommen. Zum Beispiel mit einer Playlist, die ich erstellt habe und vielleicht einmal hier mit euch teile, als Ressource.
In meiner Arbeit als Lehrerin und Begleiterin sehe ich mich als Gärtnerin. Ich sähe Samen. Der Moment, indem etwas erblüht, eine winzige Blume oder ein großer, starker Baum, ist ein wunderschöner Moment für mich. Ich freue mich dann sehr, es wirkt!
Deshalb ist mir der Kontakt mit Menschen so wichtig. Er gibt mir Kraft und macht mir Freude.
Ich bin auch manchmal etwas verpeilt und ein „Hans guck in die Luft“, und obwohl ich Achtsamkeitslehrerin bin, bin ich manchmal so in meinen Gedanken verwurschtelt, dass ich Dinge vergesse oder verlege. Mittlerweile kann ich das mit Mitgefühl und einem Lachen annehmen, immer öfter. Das Leben ist intensiv, ich habe viel zu tun, viel zu organisieren, da funktioniert manchmal eben nicht alles. Das ist vielleicht das größte Geschenk, das ich mir selbst gemach habe, diesen wohlwollenden, liebevollen Umgang mit mir selbst. Ich bin immer noch auf dem Weg, aber ich habe das Gefühl, schon ein gutes Stück geschafft zu haben. Das macht mich froh, gibt mir Kraft und Lebensfreude.
Also:
Let’s catch the stars.
Everything is already here.
Within yourself.

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